Back to top

Liebe Patinnen, Paten, Unterstützerinnen und Unterstützer,

Namaste.

Beginnen wir ausnahmsweise mit einer schlechten Nachricht:

Maya, Ram und Rams Mutter haben sich mit COVID-19 infiziert. Der Verlauf der Krankheit war bei Maya relativ harmlos. Ram und seine Mutter sind schwer erkrankt und liegen beide noch im Krankenhaus.

Die gute Nachricht ist, dass es Ram von Tag zu Tag besser geht. Die Behandlung erfolgt unter anderem mit Remdesivir. Bei Ram konnte die künstliche Beatmung wieder eingestellt werden. Die Krise seiner Mutter wird auf Grund ihres Alters sicher noch lange dauern und wir hoffen auf eine vollständige Genesung.

Wir sollen alle ganz herzlich von Ram und Maya grüßen.

Fallzahlen in Nepal (Stand 13.11.2020)

Die dramatischen Umstände, die Hilflosigkeit der Regierung und der Bevölkerung in Nepal bezüglich COVID-19 wurden uns durch die schwere Erkrankung von Ram und seiner Mutter hautnah vor Augen geführt. Einige Tage vor Rams Erkrankung hat er am Telefon berichtet, dass in Kathmandu und im Kathmandu-Tal die Dinge aus dem Ruder laufen:

  • Der Lockdown ist aufgehoben. Viele Menschen reisen jetzt zu ihren Familien in die Berge. Ein dreiwöchiges Festival verstärkt die Reisetätigkeit und somit steigt natürlich die Gefahr, dass die COVID-19 Infektionen auch in den Bergen ansteigen. Dort gibt es noch weniger Hilfen als in der Stadt.

  • Die Erkrankungen und Todesfälle in Kathmandu und im Kathmandu-Tal steigen an. Die Dunkelziffer ist mit Sicherheit sehr hoch, weil die Menschen sich aus Kostengründen meist nicht testen lassen.

  • Es kommt hinzu, dass Kathmandu überlaufen ist von Flüchtlingen aus dem Süden und aus der Grenzregion zu Indien. In Indien ist die Situation bedrohlicher als in Nepal.

  • Statt mehr Hilfen zur Verfügung zu stellen reduziert die Regierung die notwendigen Hilfen. Die bisher kostenlosen Tests müssen jetzt, auch von der armen Bevölkerung, bezahlt werden; Kostenpunkt ca. 40€ pro Test. Das ist für Tagelöhner ein Monatseinkommen.

  • Der Krankenhausaufenthalt war in der Vergangenheit in den staatlichen Kliniken für mittellose Menschen kostenlos. Er muss jetzt bezahlt werden und kostet allein für einen Tag Aufenthalt ohne ärztliche Behandlung ca. 70€, in einer Privatklinik 180€.

  • Die Erkrankten müssen grundsätzlich zu Hause zu bleiben. Sie werden, auch wenn Sie es finanzieren könnten, nicht aufgenommen, da es faktisch keine freien Betten mehr gibt. Die Kranken werden erst in Krankenhäuser aufgenommen, wenn sie nicht mehr atmen können, wie bei Ram und seiner Mutter.

  • Hausärztliche Versorgung ist nur mit Beziehungen zu bekommen. Viele Ärzte weigern sich, COVID-19 Patienten zu betreuen. So war es auch in Rams Fall.

  • Intensivmedizinische Geräte sind meist nicht vorhanden.

Man könnte die Liste der schwierigen Umstände noch lange weiterführen und klagend den Kopf in den Sand stecken. Damit ist nicht geholfen!

Wir haben durch Ihre Spenden die Möglichkeit,
  • unseren Projektkindern und deren Familien COVID-19 Tests zu finanzieren,

  • in akuten Fällen auch den Krankenhausaufenthalt finanziell zu unterstützen,

  • auf Anfrage Grundnahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, solange unsere Familien nicht uneingeschränkt ihrer Arbeit nachgehen können.

Die Schulen sind seit März komplett geschlossen. Alle Projektkinder haben die Möglichkeit, über Smartphone die minimale Versorgung mit Schulaufgaben wahrzunehmen.

Ein hochentwickeltes Land wie Deutschland hat viele gute und hilfreiche Möglichkeiten, eine Pandemie zu steuern. Ein Land wie Nepal hat wieder einmal keine Spielräume. Das ist für uns der Grund, auch weiter in Nepal mit Ihrer Hilfe strukturell und individuell Menschen zu unterstützen.

Ihnen eine gesunde und gute Zeit trotz aller Einschränkungen und Grenzen, die wir auch hier erfahren.

Ihr Vorstand von Gecotec e.V.